
Mitte Juni steht die WWDC, Apples Entwicklerkonferenz auf der Agenda. Knapp zwei Monate vorher deuten sich nun eventuell signifikante Veränderungen für die Entwickler und den AppStore an, die zu diesem Anlass vorgestellt und dann im Herbst mit der neuen iOS-Version umgesetzt werden. So hat Apple laut
Bloomberg inzwischen ein Team von ca. 100 Mitarbeitern installiert, welches sich explizit um die Erforschung von möglichen Verbesserungen für den AppStore kümmern soll. Dabei soll es sich bei einer der momentan untersuchten Möglichkeiten auch um die Option für Entwickler handeln, für eine bessere Sichtbarkeit im AppStore und in den Suchergebnissen zu bezahlen. Ein weiteres Feld soll zudem Verbesserungen in der Art und Weise wie Nutzer sich im AppStore bewegen und ihn nutzen umfassen. Dem Team vorstehen soll der ehemalige iAd-Manager Todd Terisi, der angeblich auch einige seiner ehemaligen Mitarbeiter mitgebracht haben soll. Während sich größere Spieleentwickler vermutlich über die Möglichkeit einer besseren bezahlten AppStore-Sichtbarkeit freuen dürften, vergrößert dies eher noch weiter die Probleme von kleinen, unabhängigen Entwicklern, die ohnehin schon Schwierigkeiten haben, eine gewisse Aufmerksamkeit für ihre Apps zu erlangen. Man wird abwarten müssen, wie sich die Geschichte entwickelt. Und damit nun viel Spaß mit den AppStore Perlen dieser Woche!
Kostenpflichtige Apps
Sorted 
Vor einigen Jahren sorgte die To-Do App Clear (€ 4,99 im AppStore) für jede Menge Aufsehen im AppStore. Ein einfach-schlichtes und voll und ganz auf die Multitouch-Bedienung ausgerichtetes Design samt cleverem Marketing katapultierte die App auf so ziemlich jede Apple-Webseite und schließlich auch an die Spitze der AppStore-Charts. Nun kommt mit Sorted eine App in den Store, die auf den ersten Blick stark an das Clear-Konzept erinnert, jedoch deutlicher weniger polternd, dafür mit umso mehr Funktionsumfang auftritt. Bei der Bedienung sind die Parallelen zunächst unverkennbar. Wie bei Clear sorgt man auch bei Sorted mit einem Downswipe für das Erstellen einer neuen Aufgabe, die sich in horizontalen Balken präsentieren. Ein längeres Drücken auf eine bestimmte Aufgabe lässt eine Umsortierung zu. Allerdings erlaubt Sorted auch das gruppierte Markieren und Umdatieren von Aufgaben. Zudem lassen sich die To-Dos mit selbsterstellten Tags verschlagworten, nach denen man seine Aufgaben auch anschließend über die integrierte Suchfunktion wiederfinden kann. Wer die App auf mehreren Geräten betreibt, kann seine Aufgaben auf Wunsch auch über Apples iCloud synchronisieren kassen. Sorted ist ohne Zweifel eine schon in der ersten Version komplett durchdachte App, die jeden einzelnen Cent des Kaufpreises wert ist und von der man sich deutlich mehr Neuzugänge im AppStore wünscht.
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Pang Adventures 

Seit Anbeginn des AppStore und dem sich schnell abzeichnenden Erfolg haben sich die Entwickler von Klassikern auf den verschiedenen Computerplattformen, Konsolen und Spielautomaten daran gemacht, ihre Titel auch auf die iOS-Plattform zu protieren. Nun ist mit Pang Adventures auch der Arcade-Klassiker aus dem Jahr 1989 auf iPhone und iPad verfügbar. Bereits auf den ersten Blick fällt die aktualisierte Grafik des Spiels gegenüber dem Original auf. Was jedoch gleich geblieben ist, ist das Spielprinzip. Hierbei schlüpft man in die Rolle von einem von zwei Brüdern, die die Welt vor angreifenden Aliens retten müssen. Hierfür kann man aus einem riesigen Fundus an verschiedenen Waffen wählen, mit denen man in mehr als 100 Leveln verschiedene herumfliegende Gegenstände wegballern muss ohne dabei selbst von diesen getroffen zu werden. Hierzu ist es dann auch notwendig, sich von links nach rechts zu bewegen, oder über die Gegenstände hinweg zu springen. Eine sehr gut gelungene und liebevoll aufpolierte Umsetzung des Klassikers, der mit seinen drei Spielmodi auch für länger anhaltenden Spaß sorgen dürfte.
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Puzzmagic 

Und wir legen direkt noch mit einem weiteren Klassiker nach. Puzzmagic kennen die älteren Semester eventuell noch als Puzznic von der guten alten NES-Plattform aus dem Jahr 1990 (siehe Video unten). Nun steht dieses (Schiebe-)Puzzlespiel also auch im iOS AppStore zum Download bereit und wird vor allem Knobel- und Rätselfreunde erfreuen. Anders als beim oben erwähnten Pang Adventures hat man sich hier allerdings dazu entschieden, bei der Retro-Grafik zu bleiben, was bei einem solchen Spiel aber auch nicht weiter schlimm ist und ihm sogar eher noch einen gewissen Charme verleiht. Das Spielprinzip erinnert an eine Mischung aus Schiebepuzzle und Match-Spiel, bei dem es darum geht, die in den mehr als 1.000 Leveln verteilten Steine so zu verschieben, dass sie vom Bildschirm verschwinden. Hierzu wollen die mit gleichem Symbol übereinander gestapelt werden, woraufhin sie sich auflösen. Mit jedem Level steigt dabei der Schwierigkeitsgrad. Allerdings beinhaltet das Spiel auch eigens für Kinder gestaltete und etwas einfacher gehaltene Level. Tolle Idee! Ebenso, wie die gesamte Umsetzung des Klassikers auf die aktuellen Plattformen. Gelungen!
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Fold+ 

Vor inzwischen schon einigen Jahren sorgte ein Puzzlespiel namens Fold (kostenlos im AppStore) für Furore, bei dem es darum ging, auf einem Spielfeld Blöcke zu falten und zu erweitern, um sie nach Farben sortiert zueinander zu bringen. Hatte man alle Blöcke und Farben vereint, ging es weiter zum nächsten Level. Ein klassisches Spiel mit Suchtfaktor, welches man immer mal wieder herausgekramt hat, um vielleicht doch noch einen Level weiter zu kommen. Inzwischen haben sich die Entwickler von Bulkypix die Rechter an Fold gesichert und nun mit Fold+ den offiziellen Nachfolger in den AppStore gebracht. Dieser setzt auf dasselbe Spielprinzip, präsentiert sich gegenüber dem Original jedoch grafisch aufpoliert, mit mehr als
doppelt so vielen Puzzles und mit neuen Konzepten. Fans des Originals werden sich über den Nachfolger ebenso freuen, wie diejenigen, die zum ersten Mal mit Fold in Berührung kommen!
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Star Knight 

Ein klassisches Jump-and-Run, heute auch gerne mal als Platformer bezeichnet, auf dem Gerät zu haben, kann nie schaden. Mit Star Knight hat man nun eine weitere Alternative hierfür. Als tapferer Ritter Naro auf dem friedvollen Planeten Gaon kämpt man sich dabei durch düster gestaltete Level, in denen man Hindernisse überwindet, Gegner bekämpft und nebenbei nach Möglichkeit auch noch Edelsteine einsammelt. Dies alles geschieht in einer beeindruckenden Geschwindigkeit, so dass man eigentlich nie einen Moment zum Ausruhen findet. So geht es von Level zu Level, die allesamt in tollen Grafiken gezeichnet sind, bis man schließlich auf den finsteren Drache Nidhogg trifft, der die Sonne als Geisel genommen hat. Schön ist auch, dass sich Naro auf dem Weg zum Ruhm immer weiter entwickelt. Alles in allem ein Platformer mit tollen Grafiken, actionreichem Gameplay und tollem Konzept!
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Pixel Machines 

Ich kann mich noch einigermaßen gut an meine Studienzeit erinnern. Damals hatten wir auf den Rechnern ein kleines Spiel namens Micro Machines installiert, welches uns durch so manche Vorlesung gerettet hat. Ziel war es, mit den Mini-Autos durch verschiedene abgedrehte Level, vom Küchen- bis zum Billardtisch war so ziemlich alles dabei, zu kurven und dabei nach Möglichkeit als Erster das Ziel zu erreichen. Genau dies kann man mit Pixel Machines nun auch auf dem iPhone oder iPad machen. Auch hier sind die Level ähnlich gestaltet, wie zuvor beschrieben und die Retro-Grafik erinnert auch irgendwie an den Klassiker von damals. In klassischer Top-Down Ansicht heizt man also mit den pixeligen Autos durch die Gegend und kann sich dabei entweder lokal oder online mit Freunden messen oder einfach nur gegen die Uhr fahren. Kleines, aber feines Rennspiel, das sich selbst nicht so ganz ernst nimmt und gerade dadurch umso mehr Spaß macht.
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Orbit's Odyssey 

Per Anhalter durch die Galaxie. So ähnlich heisst es in Orbit's Odyssey für einen der fünf wählbaren Roboter-Charaktere, mit denen man das Spiel bestreitet. Dessen Aufgabe besteht letzten Endes darin, sämtliche Münzen eines Levels einzusammeln und dabei nicht mit einem der herumlaufenden Gegner zu kollidieren. Die grafisch liebevoll gestalteten Level setzen sich in der Regel aus einem oder mehreren Planeten zusammen, auf denen man seinen gewählten Roboter steuert. Die Planetenringe dienen dabei als Portale, die einen entweder an eine andere Stelle oder gar auf einen anderen Planeten beamen. Dies wird zwar stets benötigt, um die Level erfolgreich abschließen zu können, macht das ganze Unterfangen aber eben auch ein wenig kompliziert, so dass schon nach kurzer Zeit eine Menge Hirnschmalz gefragt ist, möchte man wirklich alle Münzen eines Levels erwischen. Gesteuert wird dabei mit einfachen Wisch- und Tap-Gesten. Toll gestaltet und herausfordernd umgesetzt. Klasse!
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Kostenlose Apps
DB Bahnhof live 
Bereits vor einigen Tagen hatte die Deutsche Bahn angekündigt, dass man künftig deutlich transparenter, aktueller und kundenfreundlicher auftreten möchte. Diverse Ärgernisse, wie die verhasste "umgekehrte Wagenreihung" sollen dabei künftig der Vergangenheit angehören. Und auch in Sachen Information für den Kunden zündet man nun die nächste Stufe. Über die neue App Bahnhof live liefert man ab sofort Live-Informationen von 5.400 bundesweiten Bahnhöfen. Dies umfasst neben den Ankunfts- und Abfahrtszeiten sämtlicher Züge auch Einkaufsmöglichkeiten, sowie Gastronomie- und weitere Dienstleistungsangebote an dem jeweiligen Bahnhof. Für den richtigen Anschluss sorgen darüber hinaus Umgebungsinformationen wie Car-Sharing-Angebote (Flinkster, car2go und weitere Anbieter), sowie Informationen zum ÖPNV, Taxis und Parkplätze. Für manche Bahnhöfe hält die App auch Lagepläne zur schnellen und besseren Orientierung bereit. Und die oben angesprochene "umgekehrte Wagenreihung" wird mit dem in die App integrierten Wagenstandsanzeiger bedient. Ein Pflichtdownload für jeden, der viel mit der Bahn unterwegs ist.
GoPro VR 
Trotz aller Schreckensmeldungen über Absatzschwierigkeiten und Mitarbeiterentlassungen ist GoPro nach wie vor der Platzhirsch auf dem Markt der Action Cams. Um den Problemen Herr zu werden, möchte man sein Produktportfolio in diesem Jahr verschlanken und dazu im Herbst die neue GoPro Hero 5 auf den Markt bringen. Ein weiteres Feld, auf dem man sich zudem künftig tummeln möchte, ist das der 360°-Videos und Virtual Reality. Hierzu hat man nun die neue VR-App veröffentlicht, die jedem den Zugriff auf Videos aus genau diesen Bereichen und auch den Upload entsprechender Clips ermöglicht. Für letzteres wird allerdings entweder das neue GoPro Omni 360°-Kamerastativ für sechs GoPros(€ 5.400,- im GoPro-Shop) oder das noch nicht verfügbare GoPro Odyssey VR-Kamerastativ ($ 15.000,-) benötigt. Innerhalb der App kann aber jeder die Videos, wie beispielsweise das unten eingebettete, betrachten. Die 360°-Videos stehen dabei so wie sie sind zu Verfügung, die VR-Videos sind kompatibel mit den gängigen VR-Headsets für das iPhone. Dabei wird auch das Gyroskop des iPhone unterstützt, so dass man das Gerät zur Navigation durch die Videos bewegen kann. Neue Videos lassen sich auf die neue GoPro VR-Plaftform hochladen, wo sie dann anderen Nutzern zur Verfügung gestellt werden können. Perfekt für alle GoPro- und Videojunkies!
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SongShift 

Auch nach der Vorstellung von Apple Music ist Spotify zweifelsfrei noch der Platzhirsch auf dem Markt der Musik-Streamer. Die Integration von Apple Music in den Apple-Kosmos hat jedoch auch einige Kunden zum Wechsel von Spotify auf Apples Dienst bewegt. Problematisch war und ist in diesem Zusammenhang allerdings der Umzug der bei Spotify lagernden Musiksammlung. Durch die Öffnung der Schnittstelle seit iOS 9.3 hat man nun allerdings die Möglichkeit, dies mithilfe einer entsprechenden App direkt auf dem iPhone oder iPad zu erledigen. SongShift hat sich genau dieser Aufgabe angenommen. Innerhalb der App meldet man sich einfach mit seinen Spotify-Zugangsdaten an und schon beginnt SongShift weitestgehend automatisch mit der Übertragung der Songs aus Spotify zu Apple Music. Die kostenlose, werbefinanzierte Grundversion ist dabei allerings auf die ersten 100 Lieder einer Wiedergabeliste beschränkt. Sollen es mehr sein, muss für € 1,99 per In-App Purchase die Pro-Version freigeschaltet werden.
Break this Safe 



Immer wieder wird argumentiert, dass sich die Apple Watch nicht als Spieleplattform eignet und immer wieder schaffen es Entwickler, diese These zu widerlegen. Ein perfektes Beispiel hierfür ist Break the Safe, ein kleines, aber feines Spiel, welches intensiv von der digitalen Krone der Apple Watch Gebrauch macht und daraus ein ebenso kreatives wie frustrierendes Spielerlebnis entstehen lässt. Das Ziel ist einfach. Mit der digitalen Krone dreht man ein virtuelles Rad zum Einstellen eines Safecodes und muss diesen knacken, ehe die Zeit abgelaufen ist. Sobald man sich beim drehen der Krone einer korrekten Zahl innerhalb der dreistelligen Kombination nähert, erhält man ein haptisches Feedback über die Taptic Engine der Apple Watch. Klingt erstmal einfach. Allerdings handelt es sich bei der zur Verfügung stehenden Zeit lediglich um ein paar Sekunden, so dass man nicht in aller Ruhe die Kombination suchen kann. Drei einstellbare Schwierigkeitsgrade sorgen zudem für lang anhaltenden Spielspaß. Das perfekte kurz(weilig)e Spiel beim Warten auf den Bus.

via 9to5Mac
Steve - The Jumping Dinosaur 


Dieser Titel steht eigentlich bereits seit Ende März im AppStore. Der Grund, warum er erst jetzt in meinen AppStore Perlen auftaucht ist, dass ich nicht erwartet hätte, dass er dort bis heute überhaupt zu finden ist. Es handelt sich nämlich nicht nur um einen weiteren Endlos-Runner. Es handelt sich um einen Endlos-Runner für das Notification Center - einen Ort also, an dem Apple eigentlich ungern Spiele sieht. Steve hat es nun aber geschafft, vier Wochen im AppStore zu bleiben. Also gehen wir mal davon aus, dass es auch so bleiben wird. Das Spielprinzip unterscheidet sich nicht von dem anderer Endlos-Runner. Unser kleiner Dino Steve rennt unaufhörlich von links nach Rechts über das Display das Notification Center. Kommt ihm ein Hindernis in die Quere, lässt man ihn mit einem einfachen Tap hüpfen. Auf diese Weise versucht man so weit zu kommen, wie möglich, ohne dass man in ein Hindernis crasht. Selbstverständlich wird die Hindernisdichte mit steigender Spieldauer immer höher. Für zusätzlichen Spaß kann man sorgen, wenn man bereit ist, via In-App Purchase für € 0,99 weitere Charaktere freizuschalten, mit denen man das Spiel bestreiten kann. Vom Spiel selber her sicherlich spielereisch kein herausragender Titel im AppStore. Die Idee, so etwas im Notification Center zu platzieren, sorgt aber dafür, dass Steve sich seinen Platz in den AppStore Perlen redlich verdient.
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Hesperus 

Den Abschluss bildet in dieser Woche eine App, die sich an alle Nutzer von mit Apples HomeKit-Plattform kompatiblen Produkten richtet. Hesperus ist quasi die neue eierlegende Wollmilchsau für die Einrichtung, Verwaltung und Steuerung sämtlicher dieser Produkte, die sich im eigenen Zuhause so tummeln. Somit braucht man nur noch eine einzige App, um sämtliche HomeKit-Produkte verschiedener Hersteller zu steuern. Damit behebt Hesperus quasi ein Problem, welches nach wie vor viele Nutzer haben: Es gibt außer Siri keine von Apple bereitsgestellte Schnittstelle zu HomeKit. Gegenüber den anderen bereits verfügbaren Apps aus diesem Bereich, wie beispielsweise Home (€ 14,99 im AppStore) hat Hesperus nicht nur den Vorteil, dass es kostenlos ist, es lässt sich auch noch sehr flexibel an die eigenen Wünsche und Bedürfnisse anpassen. Selbstverständlich lassen sich auch komplette Szenen programmieren, so dass auf Knopfdruck sämtliche Einstellungen für die jeweilige Situation aktiviert werden können. Per In-App Purchase hat man sogar die Möglichkeit, mit seinem Geld Einfluss auf die künftige Entwicklung der App hinsichtlich neuer Funktionen zu nehmen. Auf diese Weise lassen sich in kommenden Updates sicherlich auch noch die iPad- und Apple Watch-Anbindung realisieren. Alles in allem aber derzeit das beste Preis-Leistungs-Verhältnis für HomeKit-Apps im AppStore!